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Chronik

Die Entstehung des Bissanzeigers


Es war im Sommer 2006. Ich war an der Isar in Niederaichbach bei Landshut beim Nachtfischen.

Unzählige Male machte ich mir in den letzten Jahren schon Gedanken über eine einfache aber dennoch sinnvolle Anzeige des Bisses beim Fischen

Viele Bissanzeigehilfen habe ich schon ausprobiert, aber mit keiner war ich so richtig zufrieden.

Ob Knick licht, Aalglöckchen oder Swinger, ob billig oder teuer, alles war nicht das richtige.

Oft wurde ich in den letzten Jahren durch den Biss eines Fisches aus meinen Gedanken gerissen und zurückgeholt in die Wirklichkeit.

Verbissen und voller Eifer nutzte ich immer die Wartezeit zwischen Auswurf und Anhieb, um meine Gedanken zu fassen und zu verwirklichen.

Es war an jenem Sommertag 2006. Alles war wie sonst auch. Ich bestückte meine Angelrute mit einem Knick licht und einer Aalglocke und warf den Köder aus.

Der erste Auswurf ging gut und ich verwickelte mich nicht am Knick licht bzw. an der Aalglocke wie manchmal in den letzten Jahren.

Die Spitze müsste frei sein, um ein verdrallen der Schnur zur vermeiden. So waren immer meine Gedanken, aber wie?

Unterbrochen wurde mein Studieren durch einen schönen Biss im Isargewässer.

Ich hörte vom Nebenangler den elektronischen Bissanzeiger und dachte mir: Super! Heute, glaub' ich, beißen sie gut.

Ruhig und konzentriert saß ich einige Zeit vor meinen zwei Angelruten, wach gehalten vom Elektrobissanzeiger meines Nachbarn.

Die Pipsgeräusche störten mich ein wenig in meiner Feierabendruhe. Ich dachte: Pipsgeräusche unterdrücken, aber wie?

Bei mir lief in dieser Nacht ein Film ab: Was ich selber erlebte ,was andere Petrijünger mir über Missgeschicke am Gewässer schilderten ...

Ein Zufall ordnete meine Gedanken.

Einige Grashalme, die durch Windeinfluss meine Hauptschnur von der Seite berührten,

brachten mich auf die Idee: Ein Stab auf der Seite soll mir den Biss anzeigen.

Viele neue Fragen entstanden.

Aber ich gab nicht auf. Schritt für Schritt wollte ich dem Erfolg näher kommen. Die Nacht verstrich und es begann einer neuer Tag.

Den verbrachte ich im Internet. Ich Goggelte kreuz und quer umher. Stab, Stäbe und vieles mehr tippte ich ein und wurde schließlich fündig: Federstahldraht,

Carbon und Glasfaserstäbe standen zur Auswahl. Glasfaser, glaubte ich, wäre das richtige und bestellte 1mm- und 2mm-Stäbe bei einer Firma.

Nach Erhalt der Ware stellte sich raus, dass der 2mm-Stab zu stark war für mein Vorhaben und ich entschied mich,

am 1mm-Stab weiter zu arbeiten. Die Basis war da, aber noch nicht die Lösung.

 

 


Und wie befestige ich jetzt den Stab? Wo hänge ich die Schnur ein? Wie erkenne ich einen Biss an einer Seitenanzeige?

Ich verstrickte mich in meinen Gedanken und wusste bald nicht weiter. Ich ordnete meine Gedanken wieder und machte sie unkompliziert.

Die Halterposition an der Rute stand ja fest. In der Nähe der Angelrolle sollte der Halter platziert sein.

Aber was für eine Form sollte er haben? Wie befestige ich den Stab am Halter? Mehr Fragen als Antworten ...

Ein Magnet im Kunstharzguss. Das ist das richtige für den Federstab. Also besorgte ich mir Magnete und goss sie in Kunstharz.

Im Anschluss bohrte Ich ein Loch von 1,1mm und setzte den Glasfaserstab ein. Passt, sitzt und hat Luft. Teil 1 war somit geschafft.



Und wie mach' ich jetzt das Gegenstück zum Magneten?

Nach unzähligen Formversuchen gelang es mir schließlich, einen Halterungsprototypen zu formen. Er wurde ebenfalls mit Kunstharz hergestellt.

Und von mir wurde eine kleine Metallplatte in Harz eingegossen,

dann seitlich ein Halter mit Gummi für die Befestigung an der Angelrute. Teil 2 war somit fertig und für einen Versuch einsatzfähig.

 

Nächste Frage: Wie schaut eine Schnurführung am Federstab aus, die auch funktioniert?

Federstahldraht mit der richtigen Verformung würde schon passen, aber wie? Nach links gebogen ...

noch ein bisschen auf die Seite ... und noch etwas nach oben ... so müsste es gehen und der Federstahldraht führt meine Schnur.

Tage vergingen in denen die Schnurführung an meinem Bissanzeiger entstand.

Doch nun waren Halter und Federstab komplett für einen Probeeinsatz am Gewässer.

Der Ersteinsatz bestärkte mich in meinem Tun, da der Grundgedanke wohl nicht schlecht war,

aber noch nicht ausreichend gut. Also ging ich wieder in mich und arbeitete die aufgekommen Problem durch.

• Der Federstabhalter an der Rute war instabil und zu groß. • Der Federstab brach an der Bohrstelle.
• Die Schnurführung am Stab ist zu klein und falsch positioniert.
• Beim Einsatz im einem stark fließendem Gewässer bog sich der 1mm-Stab zu fest durch und war somit ungeeignet für eine starke Strömung.
• Beim Nachtfischen fehlte eine Anzeige in Form einer Glocke oder eines Lichtes.




Tag für Tag überlegte ich und ließ meine Erneuerungen einfließen. Das zahlte sich nach einiger Zeit aus.

Eine neue Halterung wurde befestigt und die Schnurführung geändert.

Die Kunstharzformen waren zu groß geraten.

Alles wurde neu überdacht. Es muss leicht sein, darf nicht zu groß sein und muss magnetisch sein.

 

Wiederum durch einen glücklichen Zufall fand ich einen neuen Halter für die Befestigung an der Rute.

Bei der Arbeit eines Monteurs entdeckte ich eine Klammer, die er für eine Rohrleitung benötigt. Das ist die Lösung,

dachte ich mir, und experimentierte mit der Klammer über einen längerem Zeitraum weiter.

Die Federstabführung wurde durch einen Polyamid stab ersetzt und der Magnet mit Sekundenkleber aufgeklebt.

Am Stab brachte ich eine Halterung für eine Glocke an.

Einige Versuche an den verschiedensten Orten brachten weitere Fehler am System zutage.

• Der Magnet löste sich vom Polyamid und fiel ab.
• Die eingehängte Aalglocke war zu schwer.
• Man hörte zwar jetzt den Biss, aber sehen konnte man in der Dunkelheit nur sehr wenig.

Grübel, Grübel ... ich war zwar einen Schritt weiter aber noch nicht am Ziel meiner Vorstellung.

Erneut eine Internetsuche, diesmal zu Thema Glocken, Schellen, Federklammern, Reflektoren usw.

Ich fand einige Firmen, die geeignete Teile in ihrem Sortiment führten. Ich lies Teil für Teil einfließen.

Dann war Ausprobieren am großem Gewässer angesagt. Ich wählte als Ziel für mein Vorhaben die Donau.

Vom System als auch vom Fischfang war ich begeistert. Man konnte sagen: Die Sache ging voll in Ordnung, war aber noch nicht perfekt.

• Die Position des Glöckchen musste geändert werden, da sie nicht frei schwebte.
• Die Halteklammer war gut, aber zu kantig. Verletzungen an der Hand könnten beim Benutzen auftreten.
• Der Federstab bog sich in der Grundposition öfters zu stark durch.

Also wieder an die Arbeit und Informationen einholen durch Gespräche und Surfen im Internet.

Nach vielen und langen Wortwechseln mit Jung und Alt kam die Lösung und ich fand eine neue Halteklammer für den Bissanzeiger an der Rute.

Diese wurde mit einem 3cm-Polyamidstück verschraubt und ein Loch für die Federstabbefestigung eingebohrt.

Der Magnet wurde wieder entfernt und der Durchmesser der Führung genauer berücksichtigt.

Ich konnte ich das genaue Einpassen des Federstabspolyamid erreichen, wodurch eine exakte Einstellung der Schnurführung möglich war.

Dann fertigte ich einen zweiten Stab an, der mit dem anderen fast identisch war.

Der ist um 0,2 mm im Durchmesser stärker und auch kürzer, so dass er auch für stark fließende Gewässer geeignet ist.

Endlich war es dann soweit.

Die ganze Mühe hatte sich gelohnt. Das Endprodukt kann sich sehen lassen.

Fazit:

1. Wenn's kompliziert wird , denke wieder einfach
2. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg
3. Gespräche und Versuche führen zum Erfolg
4. Frage wenn Du nicht mehr weiter kannst das Alter ist nicht entscheidend
5. Setze Dich mit dem Problem auseinander es gibt immer eine Lösung
6. Gib nie auf
7. Lerne aus Deinem falschen Denken
8. Bau' Deine Idee immer weiter aus


Was für Vorteile entstehen durch meinen Bissanzeiger?

1. Der Fisch wird bei richtiger Anwendung an der vorderen Maulpartie gehakt.
2. Der Fisch kann schonend ins Wasser zurückgesetzt werden, wenn es nötig ist.
3. Ein häufiges Wechseln der Angelrute ist unnötig, da der Biss über den Federstab läuft.
4. Der Anzeiger verfügt über ein Wechselelement zwischen langsam und stark fliesendem  Gewässer.
5. Keine störenden Geräusche durch Elektropiepser.
6. Durch eine dickwandige Glöckchen form wird der Geräuschpegel unterdrückt.
7. Den Bissanzeiger gibt es als beleuchtetes Nachtsystem.
8. Bei Wind bewegt sich zwar die Angelspitze, aber nicht der Bissanzeigerstab.

 

last Update: Mi 29. April 2010 | Copyright © 2010 Helis Bissanzeiger
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